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Emster lösen Toilettenproblem an der Grundschule auf eigene Faust

Was an privaten Schulen programmatisch ist, zieht auch an staatlichen Schulen verstärkt ein: finanzielles Engagement der Eltern.
Nur in einer gemeinsamen Aktion von Eltern, Schule, Stadtverwaltung und Kommunalpolitik gelang es auf Emst, die längst überfälligen Außentoiletten der Grundschule zu sanieren: mit pinken Türen für die Mädchen und blauen für die Jungs. Als Nils ständig mit überkreuzten Beinen nach der Schule zuhause ankam, war für Stephanie Kingreen klar: „Jetzt gehen wir das Thema Schultoiletten an.” Ihrem Sohn, damals I-Männchen, war es zu eklig gewesen, die sanitärten Einrichungen am Schulhof der Grundschule waren alt und fies. Der Förderverein, dessen Vorsitzende Kingreen ist, trieb das Thema voran. Doch von der Stadt kam das erste Stoppschild: Kein Geld und technisch seien die Klos noch in Ordnung. Doch der Förderverein gab nicht so schnell auf. Er sammelte über vier Jahre lang Euro für Euro. Die Schüler machten mit bei einem Sponsorenlauf, ein Trödelmarkt brachte Geld ein, einige spendeten, und der Fördererein schoss zu. „Dann saßen wir wieder mit allen Beteiligten am Tisch”, erinnert sich Stephanie Kingreen. Dieses Mal zückten alle ihre Portemonnaies, die Emster hatten eisernen Willen gezeigt. 6 000 Euro speiste die Schule ein, 4 000 Euro gab die Bezirksvertretung Mitte dazu, 2 000 Euro die Stadt aus ihrem Etat für öffentliche Gebäude. Für 12 000 Euro gab’s keine Luxussanierung, sondern das Notwendige: saubere Schüsseln, wassersparende Spülkästen, einen Anstrich für Türen und Wand. „Wir waren beeindruckt von der Privatinitiative”, begründet Bezirksbürgermeister Jürgen Glaeser den Zuschuss durch die BV Mitte. Da konnte sich auch die Stadt nicht entziehen. „Das Toilettenproblem gibt’s an vielen Schulen”, weiß Rita Rachor-Ebbinghaus von der Gebäudewirtschaft Hagen. Der Erfolg macht sich bemerkbar: „Heute kommt Nils vergleichsweise entspannt nachhause”, erzählt Stephanie Kingreen – stellvertretend für die Emster Grundschuleltern.

Quelle: www.derwesten.de

Online gestellt von Thomas Weppler.

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